Neues Gesetz in Österreich: Schutz- und Beißtraining verboten?

Veröffentlicht am 19. März 2025 um 10:39

In Österreich sorgt eine neue Gesetzesnovelle für hitzige Debatten in der Hundesport- und Diensthundeszene. Die neuen Vorschriften betreffen insbesondere das Schutz- und Beißtraining, das in vielen Bereichen nun verboten oder stark eingeschränkt wird. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf den Hundesport in Österreich, sondern könnte auch ein Vorbild für Deutschland sein. Doch was genau besagt die neue Regelung? Welche Trainingsmethoden sind betroffen, und welche Folgen hat das für Halter, Vereine und Wettkämpfe?

Was besagt das neue Gesetz?

Die neue Verordnung tritt am 15. April 2024 in Kraft und betrifft in erster Linie das Beiß- und Schutzdiensttraining von Hunden. Die wichtigsten Änderungen:

🐾 Verbot des Beißtrainings für private Hundehalter: Schutz- und Beißtrainings sind nur noch unter strengen Auflagen erlaubt und dürfen nicht mehr von Privatpersonen durchgeführt werden.

🐾 Nur noch lizensierte Trainer dürfen Schutzdienst-Training anbieten: Wer seinen Hund in diesen Disziplinen ausbilden möchte, muss sich an staatlich anerkannte Einrichtungen oder speziell zertifizierte Trainer wenden.

🐾 Einschränkungen bei Wettkämpfen: Schutzdienstprüfungen und Gebrauchshundewettkämpfe (z. B. IGP) werden weiterhin erlaubt sein, müssen aber unter den neuen Regelungen durchgeführt werden. Es ist unklar, ob künftig alle bisherigen Disziplinen bestehen bleiben.

🐾 Mehr behördliche Kontrollen: Vereine und Trainer müssen mit häufigeren Inspektionen rechnen, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Trainingsmethoden verwendet werden.

🐾 Verbot bestimmter Trainingsmethoden: Der Einsatz von zu starkem Druck, Gewalt oder übertriebener Aggression im Training wird untersagt. Schutzärmel und Beißkissen sind weiterhin erlaubt, müssen aber tierschutzgerecht eingesetzt werden.

Die Verordnung wurde vom österreichischen Sozialministerium als Teil einer Reihe von Maßnahmen erlassen, die den Tierschutz verbessern und mögliche Missbrauchsfälle im Schutzdiensttraining verhindern sollen. Kritiker sehen darin jedoch eine massive Einschränkung des Hundesports.

Welche Herausforderungen bringt das mit sich?

Die neuen Vorschriften werfen einige ernste Fragen auf:

🚧 Gebrauchshundesport unter Druck: Sportarten wie IGP (Internationale Gebrauchshundeprüfung) basieren auf Schutzdienstübungen. Durch das Gesetz könnte dieser Sport in Österreich an Bedeutung verlieren.

🚧 Erschwerte Ausbildung für Diensthunde: Polizei- und Militärhunde benötigen fundiertes Beißtraining – es bleibt offen, wie sichergestellt wird, dass sie weiterhin professionell ausgebildet werden.

🚧 Höhere Kosten und weniger Trainingsmöglichkeiten: Hundesportler und Diensthundeführer müssen sich an zertifizierte Trainer wenden, was nicht nur mit mehr Bürokratie, sondern auch mit höheren Kosten verbunden ist.

🚧 Deutschland könnte nachziehen: Da deutsche Gesetzgeber oft Regelungen aus Nachbarländern als Vorbild nehmen, stellt sich die Frage, ob ähnliche Einschränkungen bald auch in Deutschland eingeführt werden.

 


 

Unsere Meinung als Hundesportverein

Grundsätzlich sind wir für den Schutz der Hunde und gegen fragwürdige Trainingsmethoden. Jedoch halten wir eine generelle Einschränkung oder gar das Verbot des Schutzdiensttrainings für den falschen Ansatz.

Ja zu tierschutzgerechten Trainingsmethoden! Der Schutzdienst sollte weiterhin mit modernen, positiven Methoden durchgeführt werden.

Ja zu professionellen Standards! Trainer sollten gut ausgebildet und zertifiziert sein – aber ohne unnötige Bürokratie, die den Sport behindert.

Nein zu pauschalen Verboten! Das komplette Verbot von Beißtrainings für Privatpersonen trifft auch verantwortungsbewusste Hundehalter und schadet langfristig der Sicherheit und dem Sport.

Wir fordern eine realistische Lösung, die sowohl den Schutz der Hunde als auch den Fortbestand des Hundesports berücksichtigt.

Wie geht es weiter?

Die neuen Regeln treten am 15. April 2024 in Kraft. Ob und wie sie in der Praxis umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass der Widerstand gegen diese Verordnung groß ist – viele Hundesportler und Vereine kämpfen bereits gegen die neuen Einschränkungen.

 

Was denkt ihr? Ist das neue Gesetz ein notwendiger Schritt oder eine übertriebene Reglementierung? Und glaubt ihr, dass Deutschland bald nachzieht? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!

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